Förderung und Verstromung von Kohle weltweit
Kohle ist bei der weltweiten Stromversorgung weiterhin bedeutsam, insbesondere in Asien.
Braun- und Steinkohle sind noch immer von zentraler Bedeutung für die Weltenergieversorgung. Laut der International Energy Agency (IEA) stehen Braun- und Steinkohle bei der weltweiten Stromerzeugung weiterhin an erster und in der Primärenergieversorgung an zweiter Stelle. Auch in der Industrie, insbesondere in den Sektoren Eisen und Stahl, ist die Kohle weiterhin wichtig. 2021 wurden weltweit schätzungsweise rund 7,9 Milliarden Tonnen Kohle gefördert. Die IEA prognostiziert bis 2024 zudem einen weiteren leichten Anstieg des Kohleverbrauchs und dementsprechend der Kohleförderung (IEA, 12/2021).
Die mit Abstand größten Kohleproduzenten und gleichzeitig -konsumenten weltweit sind China und Indien. Auf sie entfallen zwei Drittel des weltweiten Bedarfs. Weitere große Kohleproduzenten sind Indonesien und Australien. Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union verbrauchten 2021 insgesamt 453 Millionen Tonnen Kohle. Das entspricht 5,5 % des weltweiten Kohlebedarfs (IEA, 12/2021).
2019 einigte sich der Europäische Rat mit dem EU-Green-Deal auf die Verwirklichung eines „klimaneutralen, grünen, fairen und sozialen Europas“ (Europäischer Rat, 20./21. Juni 2019). Mit dem „Europäischen Klimagesetz“ vom 30. Juni 2021 legten das Europäische Parlament und der Europäische Rat fest, dass die EU bis 2050 klimaneutral werden soll, in dem alle verbleibenden Treibhausgasemissionen entsprechend ausgeglichen werden. Bereits bis 2030 sollen die Netto-Treibhausgasemissionen EU-weit um mindestens 55 % gegenüber 1990 gesenkt werden.
Mit der schrittweisen Stilllegung der Braunkohlekraftwerke bis 2038 und dem gleichzeitigen Ausbau der erneuerbaren Energien auf ehemaligen Bergbauflächen leistet die deutsche Braunkohleindustrie einen maßgeblichen Beitrag zur Umsetzung des EU-Green-Deal im Energiesektor. Bis 2030 wird die deutsche Braunkohleindustrie ihre CO₂-Emissionen um 87 % von 352,5 Millionen Tonnen im Jahr 1990 auf circa 45 Millionen Tonnen reduzieren.
Deutsche Braunkohle: Partner der Energiewende
Braunkohle ist der einzige fossile Energieträger in Deutschland, der nicht importiert werden muss. Sie ist reichlich vorhanden und benötigt keine Subventionen.
Auch mit dem Beschluss des Kohleverstromungsbeendigungsgesetztes (KVBG) im August 2020 und der damit einhergehenden Beendigung der Braunkohleverstromung bis 2038 ist die Braunkohle noch für viele Jahre unverzichtbar in der deutschen Stromversorgung. 2021 stammte knapp ein Fünftel des in Deutschland erzeugten Stroms aus Braunkohlekraftwerken. Damit stand die Braunkohle mit rund 110 TWh bei der Brutto-Stromerzeugung aller Kraftwerke in Deutschland nach den erneuerbaren Energien an zweiter Stelle.
Die deutsche Braunkohle bleibt zudem noch viele Jahre ein unverzichtbarer, flexibler Partner für die erneuerbaren Energien. Deutschland braucht Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz in der Energieversorgung. Eine verlässliche Stromversorgung an 365 Tagen im Jahr benötigt sichere Erzeugungskapazitäten, wie die Braunkohle sie seit Jahrzehnten bietet.
Braunkohle als Wirtschaftsfaktor
90 % der Braunkohleförderung wird zu Strom und Fernwärme.
Braunkohle und Stromerzeugung sind untrennbar miteinander verbunden. Nicht nur in Zeiten niedriger Wind- und Solarstromerzeugung leisten die Braunkohlekraftwerke einen unverzichtbaren Beitrag zur Sicherheit der Stromversorgung in Industrie, Gewerbe und Haushalten. Braunkohle ist ein wettbewerbsfähiger und subventionsfreier Energieträger, dessen Verstromung tendenziell den Strompreis drückt. Damit trägt die Braunkohle entscheidend zur Wirtschaftlichkeit der deutschen Energiegewinnung bei. Aus heutiger Sicht wird Braunkohle bis 2038 bedeutsam für die Energieversorgung und die Entwicklung in den Revieren bleiben.
Die Herstellung von Veredlungsprodukten wie Rohmontanwachs, Briketts, Staub oder Koks schafft weitere Wertschöpfung und Anwendungsfelder für die Braunkohle.