Aktiv Mitgestalten
Die Braunkohleunternehmen stellen sich nicht nur als Energieunternehmen breiter auf, sondern investieren auch in die Braunkohlereviere und beteiligen sich an verschiedensten Projekten. Damit gestalten sie den Strukturwandel in den Regionen aktiv mit.
Der Braunkohleabbau war schon immer eng mit den Menschen in den Revieren verbunden. Die mit der Gewinnung der Braunkohle verbundene Wertschöpfung kam und kommt maßgeblich den Regionen zu gute. Gleichzeitig betreffen auch die mit dem Abbau unvermeidbaren Eingriffe in die Landschaft die Menschen vor Ort. Daher nehmen die Braunkohleunternehmen ihre Verantwortung gegenüber den in den Regionen lebenden Menschen auch im laufenden Strukturwandel ernst und wahr.
Die Kraftwerksstandorte der Braunkohleunternehmen zogen bereits Industrie und Dienstleister in die Braunkohleregionen. Regional verfügbare, gesicherte Energie ist ein wichtiger Standortfaktor. Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien, dem Aufbau virtueller Kraftwerke sowie der Produktion von Wasserstoff bleiben die Reviere für die deutsche und internationale Industrie, aber auch Dienstleister interessant.
Mehr zum Strukturwandel in den Revieren:
- Flächenentwicklung bei RWE Power
- Aktuelle Nachbarschaftsinformationen aus dem Rheinischen Revier
- Verständigung auf Kohleausstieg 2030 (RWE-Pressemitteilung vom 4.10.2022)
- Perspektive.Struktur.Wandel GmbH (RWE-Pressemitteilung vom 21.02.2022)
- Innovationsatlas – Impulse von RWE zum Strukturwandel im Rheinischen Revier (Stand: 11/2020)
Finanzielle Unterstützung der Reviere durch den Bund
Auch der Bund unterstützt die Braunkohlereviere in ihrem Strukturwandel. Hierbei gilt es, die bereitgestellten Mittel in den Regionen so zu konzentrieren, dass werthaltige Arbeitsplätze neu geschaffen und langfristig gesichert werden können.
Mit dem Kohleverstromungsbeendigungsgesetz , das die Beendigung der Kohleverstromung bis Ende 2038 festschreibt, trat im August 2020 auch das Investitionsgesetz Kohleregionen (InvKG) in Kraft. In diesem verpflichtet sich die Bundesrepublik Deutschland, die Braunkohlereviere in Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Sachsen-Anhalt bis 2038 finanziell zu unterstützen. Hierfür stellt der Bund insgesamt bis zu 14 Milliarden Euro für wirtschaftsfördernde Investitionen bereit, die nach einem im Gesetz festgelegten Schlüssel auf die Reviere verteilt werden. Das Geld soll zur Bewältigung des durch den Ausstieg aus der Braunkohle bedingten Strukturwandels dienen. Gefördert werden hierbei unter anderem Maßnahmen für den Verkehr, zur Verbesserung wirtschaftsbezogener Standortbedingungen (z. B. Einrichtungen für Kinder und Jugendliche, Kultur, altersgerechter Umbau etc.), im Bereich Städtebau sowie Stadt- und Regionalentwicklung oder für den Tourismus.
Neben den im Investitionsgesetz Kohleregionen zugesagten finanziellen Mitteln stellt der Bund weitere 26 Milliarden Euro für Maßnahmen bereit, die in seiner Zuständigkeit liegen. Hierunter fallen der Ausbau des Schienen- und Straßenverkehrs sowie die Ansiedlung von Bundeseinrichtungen.
Weitere Informationen:
Mediathek
- Braunkohlentag Braunkohlenindustrie fordert verlässliche Perspektive
- Politik Nordrhein-Westfalen fordert schnelle Umsetzung der Kommissions-Empfehlungen
- Braunkohle Relevanz für Volkswirtschaft und Strukturwandel wird unterschätzt
- Lausitz Flexibilität und Leistungsfähigkeit der LEAG-Kraftwerke werden nochmals gesteigert
- Rheinland Rekultivierung schafft große Struktur- und Artenvielfalt
- Mitteldeutschland Stoffliche Nutzung der Braunkohle in Mitteldeutschland
- Mitteldeutschland Wassermanagement sorgt für einen selbstregulierenden Wasserhaushalt
- Diskussion Die betroffenen Menschen wollen Ehrlichkeit und Perspektiven
Hintergrund:
In Deutschland sollen die Treibhausgasemissionen bis 2050 um 80-95% gegenüber 1990 verringert werden. Diese Zielsetzung hat die Bundesregierung zuletzt im Klimaschutzplan 2050 bekräftigt und um ein Minderungsziel für 2030 – minus 55% gegenüber 1990 – ergänzt. Darüber hinaus hat die Bundesregierung im Klimaschutzplan 2050 für 2030 auch nationale Zwischenziele für einzelne Sektoren festgelegt, so auch für die Energiewirtschaft mit minus 61-62%. Damit reguliert sie die CO₂-Emissionen der Sektoren Energiewirtschaft und Industrie zusätzlich auf nationaler Ebene, obwohl mit dem europäischen Emissionshandel (EU-ETS), bereits ein europäisches, marktwirtschaftliches und technologieoffenes Instrument existiert, das den CO₂-Ausstoß dieser Sektoren auf EU-Ebene verbindlich, zielgenau und kostenoptimal bis 2030 um 43% gegenüber 2005 reduziert und damit auch zu einer CO₂-Minderung in Deutschland führt.
Untersuchungsgegenstand der Studie:
Die Studie zeigt die Folgen des im Klimaschutzplan 2050 festgelegten und im Koalitionsvertrag bestätigten nationalen 2030-Sektorziels für die Energiewirtschaft. Als Vergleichsmaßstab wird dabei die Situation vor Einführung des Sektor-ziels, also eine reine Fortführung des Emissionshandels ohne zusätzliche Maßnahmen, herangezogen. Dabei werden die unmittelbaren und mittelbaren Folgen des aus dem Sektorziel 2030 resultierenden beschleunigten Rückgangs der Braunkohleverstromung für die Volkswirtschaft und den Strukturwandel abgeschätzt. Mögliche Auswirkungen disruptiver Effekte wie Strukturbrüche und Versorgungsengpässe sind nicht Gegenstand der Untersuchung, würden die Folgewirkungen aber deutlich verschärfen.
Methodischer Ansatz:
Die vorliegende Studie zeigt die Effekte eines beschleunigten Ausstiegs aus der Braunkohleverstromung, also den Unterschied zwischen einer staatlich verordneten Kraftwerksschließung (Szenario Klimaschutzplan, kurz „KSP“) und des durch die ursprünglichen Parameter der Energiewende erwarteten Pfades (Szenario Europäischer Emissionshandel, kurz „EU-ETS“). Dabei werden nicht nur die Effekte auf die Energiewirtschaft und die Braunkohle selbst, sondern auch die Konsequenzen für die Reviere betrachtet. Quantifiziert werden insbesondere die Auswirkungen in der Braunkohlewirtschaft und die Rückwirkungen auf die Beschäftigung. Die Auswirkungen auf die Wertschöpfung in anderen Sektoren, wie z.B. der (energieintensiven) Industrie, werden im Rahmen der vorliegenden Studie qualitativ erläutert.
Das Braunkohlenkraftwerk mit optimierter Anlagentechnik – Bau und Inbetriebnahme
Dauer: 6:12 min
Copyright: RWE Power