Aktivistenbesetzung des DEBRIV-Büros beendet / Unverständnis über gesetzeswidrige Besetzung durch Extinction Rebellion

Berlin (06.10.2020) – Die heutige Besetzung der Berliner Vertretung des Braunkohleverbandes DEBRIV durch Extinction Rebellion nimmt der DEBRIV mit großem Unverständnis zur Kenntnis.

Es gibt einen gesellschaftlichen Konsens zur Beendigung der Braunkohleverstromung, der auch von den Umweltverbänden mitgetragen wurde. Der DEBRIV wie auch seine Mitgliedsunternehmen verurteilen die gesetzeswidrige Besetzung der Büroräume durch Extinction Rebellion auf das Schärfste.

Die Kommission Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung (KWSB), die öffentlich, transparent und unter Einbeziehung aller gesellschaftlichen Gruppen tagte und zu ihren Beschlüssen kam, hat in ihrem Abschlussbericht eine einvernehmliche Lösung zur Beendigung der Braunkohleverstromung bis Ende 2038 erzielt. Diese Empfehlung hat die Bundesregierung in ihrem Gesetzentwurf zum Kohleausstieg (KVBG) aufgegriffen. Bundesrat und Bundestag haben sie nach intensiven Beratungen verabschiedet. Diese rechtsverbindliche und gesellschaftlich breit legitimierte Grundlage für den Kohleausstieg schafft Rechtssicherheit für alle Seiten.

Der DEBRIV verurteilt die heutige illegale Aktion auf das Schärfste und behält sich vor, Rechtsmittel gegen Extinction Rebellion einzuleiten.

Importabhängigkeit bleibt ein Risikofaktor / Braunkohle und Erneuerbare leisten wichtige Beiträge zur Minderung der Importabhängigkeit

Berlin (27.04.2020) – Die deutsche Volkswirtschaft muss widerstandsfähig gegen Versorgungs- und Preiskrisen auf dem Energiesektor bleiben. Die wichtigsten Instrumente gegen übergroße Abhängigkeiten sind eine hohe Energieeffizienz sowie eine leistungsfähige inländische Energiegewinnung. Eine hohe Inlandsgewinnung senkt die Importabhängigkeit und reduziert damit das Risiko von Versorgungsstörungen und Preisrisiken.

Derzeit kann Deutschland seinen Energiebedarf noch zu knapp 28 Prozent aus heimischen Ressourcen decken. Allerdings sank die heimische Energiegewinnung im vergangenen Jahr nach Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen um rund 8 Prozent auf 122,2 Millionen Tonnen Steinkohleeinheiten (Mio. t SKE). Gegenüber 1990 hat sich die Gewinnung heimischer Energieressourcen damit fast halbiert. Die Importabhängigkeit der deutschen Energieversorgung liegt derzeit bei 72 Prozent. Besonders hoch sind die Importquoten bei Öl und Gas.

Der inländische Bedarf an Braunkohle wird weiterhin zu hundert Prozent aus heimischen Ressourcen gedeckt auch wenn sie 2019 einen starken Rückgang verzeichnete. Die gestiegene Zahl von Kraftwerken in der Sicherheitsbereitschaft, die Beschränkung der Förderung im rheinischen Tagebau Hambach sowie der Anstieg der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien sorgte für einen Rückgang der Gewinnung um gut ein Fünftel.

Bedingt durch die Einstellung der inländischen Förderung Ende 2018 leistet die Steinkohle keinen Beitrag mehr zur inländischen Energiegewinnung. Die deutsche Erdgasförderung ging 2019 um 4 Prozent und die Förderung von Erdöl um knapp 7 Prozent zurück.

Zuwächse verbuchten allein die erneuerbaren Energien. Ihr Zuwachs lag 2019 bei gut 6 Prozent. Der Anteil der Erneuerbaren an der gesamten inländischen Energiegewinnung stieg damit von rund 46 Prozent auf rund 53 Prozent.

Zusammen mit dem Anteil der Braunkohle in Höhe von 33 Prozent entfallen auf Erneuerbare und Braunkohle damit derzeit rund 86 Prozent der gesamten inländischen Energiegewinnung. Es folgen mit großem Abstand Erdgas (5,4 Prozent), Erdöl (2,3 Prozent) sowie Sonstige mit 5,9 Prozent.

Der rechnerisch hohe Anteil der Erneuerbaren an der inländischen Energiegewinnung ergibt sich zu einem großen Teil aus der gestiegenen Produktion von Strom aus Wind und Sonne mit ihrem tageszeitlich und witterungsbedingt schwankenden Angebot. Verlässliche Beiträge zur Versorgungssicherheit liefert allerdings nur die feste und flüssige Biomasse, solange Strom aus erneuerbaren Energien nicht in großem Umfang gespeichert werden kann.

 

Hinweis:

Detaillierte Angaben zur heimischen Energiegewinnung und zum deutschen Energie-Außenhandel sind im kürzlich erschienenen Jahresbericht der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen enthalten (https://www.ag-energiebilanzen.de). Infografiken zum Thema unter https://ag-energiebilanzen.de/21-0-Infografik.html

Informationen und Meinungen 2/2020

Sehr geehrte Damen und Herren,

die aktuelle Ausgabe von Informationen und Meinungen ist jetzt auf der Internetseite www.braunkohle.de und dem unten stehenden Button „Informationen und Meinungen 2/2020“ abrufbar.

Folgende Themen finden Sie in der aktuellen Ausgabe:

  • DEBRIV Braunkohleindustrie stellt sich Herausforderungen
  • Klimapolitik Deutschland erreicht nationale Ziele bis 2030 
  • Rheinland Angepasstes Revierkonzept vorgestellt
  • LEAG Tagebau Jänschwalde wieder im Regelbetrieb
  • DEBRIV Neues Faltblatt zur Braunkohle in Deutschland

Mit freundlichen Grüßen
Uwe Maaßen