2017

März
Mit dem ersten Spatenstich für die neue Kaue am Industriepark Schwarze Pumpe beginnt offiziell die Verlegung der Tages- und Betriebsanlagen des Tagebaus Welzow-Süd. Während die Betriebsanlagen in der unmittelbaren Nähe des Tagebaus bleiben und ihren neuen Standort in der Nähe des alten Montageplatzes finden, ziehen die Tagesanlagen zum Industriepark Schwarze Pumpe um. Die Verlegung wird im Zusammenhang mit dem Fortschreiten des Tagebaus Welzow-Süd im Teilabschnitt I notwendig. Beginnend ab 2019 werden die ersten Infrastruktureinrichtungen der heutigen Tagesanlagen am Schacht III planmäßig durch den Tagebau in Anspruch genommen. Waschkauen und Büroarbeitsplätze für rund 900 Mitarbeiter, ein neuer Standort für die Feuerwehr und den Zentralleitstand müssen bis dahin ihren Platz im Industriepark Schwarze Pumpe gefunden haben.

30. März
Bekanntgabe des neuen Revierkonzeptes für die Lausitz. Aufgrund geänderter bundespolitischer und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen hat die LEAG ihr Revierkonzept aus dem Jahr 2007 aktualisiert. Das neue Revierkonzept hat einen Planungshorizont von 25-30 Jahren. Darin ist nicht mehr vorgesehen, das Zukunftsfeld Jänschwalde-Nord in Anspruch zu nehmen. Die Braunkohlenförderung im Abbaugebiet 2 des Tagebaus Nochten wird auf das Sonderfeld Mühlrose eingegrenzt. Eine Entscheidung zum Teilabschnitt II beim Tagebau Welzow-Süd erfolgt spätestens im Jahr 2020. Das beinhaltet auch, dass keine Planungen für einen KW-Block am Standort Jänschwalde aufgenommen werden.

Juni
Am Cottbuser Ostsee beginnen die Arbeiten zur Errichtung des Einlaufbauwerkes für die Flutung. Es ist vorgesehen, die Flutungsbereitschaft für den 19 km² großen See bis November 2018 herzustellen. Dann soll der See mit einem Wasservolumen von 126 Mio. m³ innerhalb von 5-6 Jahren überwiegend mit Spreewasser über den Hammergraben geflutet werden. Die Gestaltung der 25 Kilometer langen Uferbereiche ist zum großen Teil abgeschlossen.

Juni
LEAG steigt bei Energiewende-Projekt WindNODE ein. Mit der Beteiligung als assoziierter Partner am Verbundprojekt WindNODE im Rahmen des Förderprogramms „Schaufenster intelligente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende“ stellt die Lausitz Energie Kraftwerke AG (LEAG) die Weichen für eine strategische Neuausrichtung auf der Basis und im Verbund mit ihrem Braunkohlenkraftwerkspark. Gemeinsam mit Technologiepartnern will die LEAG an ihren Standorten die bestehenden Kraftwerke durch neue Technologien ergänzen und ihre Betriebsführungs- und Leitsysteme im Sinne einer für die Versorgung optimalen innovativen Vernetzung von Stromerzeugung und abgefordertem Bedarf entwickeln.

September
Gut zwei Jahre nach seinem spektakulären Umzug vom Tagebau Nochten in den Tagebau Reichwalde und nach einer umfangreichen Instandsetzung nimmt der fast 3000 Tonnen schwere Schaufelradbagger 1571 im Vorschnitt des Tagebaus Reichwalde wieder seinen Betrieb auf.

Dezember
Mühlroser Bürger entscheiden sich für eine Umsiedlung nach Schleife. Damit wird die Standortuntersuchung in Schleife fortgeführt und Planungen für den Standort in Trebendorf beendet.

Der Bund und die Länder Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben mit der Unterzeichnung des 6. Verwaltungsabkommens die Finanzierung der Braunkohlesanierung bis 2022 gesichert.

Die Gefahrenabwehrmaßnahmen gegen die Folgen des Grundwasserwiederanstieges in Senftenberg sind mit dem Bau der Horizontalfilterbrunnen umgesetzt.

2016

März bis Mai
In einem Waldstück im Vorfeld des Tagebaus Nochten werden Bäume besetzt.

Mai
Im Zeitraum vom 13. bis zum 16. Mai 2016 kommt es im Revier zu einer sogenannten „Massenaktion zivilen Ungehorsams“. Circa 2.000 teilweise gewaltbereite Teilnehmer aus ganz Europa besetzen massiv Geräte und Anlagen des Tagebaus Welzow-Süd und blockieren Gleistrassen des Kohlentransports. Am Nachmittag des 14. Mai kommt es zu einer Erstürmung des Geländes des Kraftwerks Schwarze Pumpe. Durch eine generelle Strategie der Deeskalation, umsichtiges Verhalten der Mitarbeiter des Unternehmens und dem entschlossenen Handeln der Sicherheitskräfte wurde ein Herunterfahren des Kraftwerks verhindert. Die kriminellen Gewalttaten der Kohle- und Systemgegner verursachen erhebliche Sachschäden.

Mai
Lückenschließung Dichtwand Welzow-Süd: Nach gut fünfjähriger Bauzeit wird am Südrand des Tagebaus Welzow-Süd die Lücke zwischen zwei bislang getrennten Bauabschnitten in der Dichtwand geschlossen. Mit 4,5 Kilometern Länge ist damit knapp die Hälfte der künftig insgesamt 10,2 Kilometer langen und über 100 Meter tiefen dauerhaften Wasserbarriere zwischen dem Tagebau Welzow-Süd und dem Lausitzer Seenland hergestellt.

Juli – Oktober
Im Tagebau Nochten werden innerhalb von 13 Wochen an der F60 die Große Fahrwerksschwinge und der Rollentisch erneuert.

Oktober
Logo LEAGDer Eigentümerwechsel der Braunkohlensparte von Vattenfall zu den tschechischen Unternehmen EPH und PPF Investments wird am 30.09.2016 abgeschlossen („closing“). Aus Vattenfall Europe Mining AG und Vattenfall Europe Generation AG werden am 12. Oktober Lausitz Energie Bergbau AG und Lausitz Energie Kraftwerke AG. Gemeinsame Dachmarke ist LEAG.

Oktober bis Dezember
Nachdem im Tagebau Nochten der Austausch der Großen Fahrwerksschwinge und des Rollentisches an der F60 abgeschlossen sind, erfährt der SRs 6300 im Vorschnitt nach 15 Jahren Betriebsdauer mit dem Wechsel des Schaufelrads ein umfangreiches Ertüchtigungsprogramm. Am 19. Dezember 2016 geht der Vorschnitt im Tagebau Nochten wieder in Betrieb.

11. November
Die LEAG erhält von der Landesdirektion Sachsen den Planfeststellungsbeschluss für das Gewässerausbauvorhaben Hermannsdorfer See. Damit ist man dem landesplanerischen Ziel zur Herstellung eines Naturschutzsees in der Bergbaufolgelandschaft des Tagebaus Nochten einen bedeutenden Schritt näher gekommen.

Dezember
Bei ihrem Jahresgespräch mit der Domowina, dem Dachverband der Sorben, auf dem Njepila-Hof im sächsischen Rohne bekennt sich die LEAG weiterhin dazu, die in der Bergbauregion lebende sorbische Bevölkerung bei der Wahrung und Entwicklung ihrer sozialen und ethnischen Identität zu unterstützen. Die erstmals im Jahr 2007 unterzeichnete Kooperationsvereinbarung mit der Domowina bleibt auch für das Jahr 2017 Grundlage der Zusammenarbeit.

2015

Februar
Nach der Inbetriebnahme einer Anlage zur Zünd- und Stützfeuerung mit Trockenbraunkohle im November 2014 im Kraftwerk Jänschwalde ist seit Februar 2015 zudem die erste magnetgelagerte Dampfturbine als Speisewasserpumpenantrieb erfolgreich im Volllastbetrieb. Sie wurde von Siemens gemeinsam mit der Hochschule Zittau/Görlitz entwickelt.

August
Der Schaufelradbagger 1571 SRs 2000 wird über 18 Kilometer vom Vorschnitt des Tagebaus Nochten in den Tagebau Reichwalde transportiert.

September
Auf dem Wolkenberg im Rekultivierungsgebiet des Tagebaus Welzow-Süd wird wieder Wein gelesen.

Dezember
Die Kohlenförderung im Tagebau Cottbus-Nord endet planmäßig. Bis Mitte der 2020er Jahre entsteht hier mit dem Cottbuser Ostsee der größte Bergbaufolgesee Deutschlands.

2014

Abschluss der Arbeiten zur Umverlegung des Weißen Schöps am Tagebau Reichwalde.

Die Tests an der CCS-Pilotanlage Schwarze Pumpe werden nach fünf Jahren abgeschlossen. Die Erkenntnisse über das erforschte Oxyfuel-Verfahren fließen in das kanadische CCS-Projekt BoundaryDam von SaskPower ein.

Die Braunkohlenpläne für die Tagebaue Welzow-Süd, räumlicher Teilabschnitt II und Nochten, Abbaugebiet 2 werden durch die Landesregierungen Brandenburg bzw. Sachsen genehmigt.

Abschluss des E-Mobility-Projektes e-SolCar: Fahrzeuge und Ladeinfrastrukturen werden teilweise in das Folgeprojekt Smart Capital Region überführt.

Inbetriebnahme der Demonstrationsanlage zur Zünd- und Stützfeuerung mit Trockenbraunkohle im Kraftwerk Jänschwalde – ein Meilenstein zur weiteren Flexibilisierung der Braunkohlenkraftwerke.

Einreichung des Rahmenbetriebsplans für die Tagebauweiterführung Nochten, Abbaugebiet 2, beim Sächsischen Oberbergamt.

2013

Das E-Mobility-Projekt e-SolCar wird für die touristische Nutzung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Abschluss der Renaturierung der Spreeaue bei Cottbus.

2012

Inbetriebnahme Kraftwerk Boxberg Block R in Anwesenheit des sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich (erfolgreiche erste Netzschaltung des 675-MW-Blocks am 16.02.2012).

Ende des vierjährigen Versuchsbetriebes der DDWT-Anlage in Schwarze Pumpe und Überführung in das künftige Betriebskonzept mit einem deutlichen Fokus auf die kommerzielle Erzeugung von Trockenbraunkohle.

Umsetzung der Förderbrücke F60 im Tagebau Welzow-Süd in das Südfeld.

2011

Das Projekt „greenMission“ der Vattenfall-Tochter GMB GmbH untersucht in Senftenberg Potenziale von Mikroalgen.

Um dem Tagebau Reichwalde und dem Kraftwerk Boxberg einen planmäßigen Betrieb zu sichern, beginnen die Arbeiten zur Umverlegung des Flusslaufes Weißer Schöps.

Im Tagebau Jänschwalde starten Bauarbeiten zur Flussrückverlegung Malxe.

2010

Beginn der Errichtung von Dichtwänden – Tagebau Reichwalde und Welzow-Süd.

Inbetriebnahme Tagebau Reichwalde – F60 im April und Kohlenförderung im Dezember 2010.

2009

Das Brandenburger Volksbegehren „Keine neuen Tagebaue“ scheitert.

2008

Die brandenburgische Landesregierung verabschiedet die „Energiestrategie 2020“. Darin enthalten sind die langfristige Braunkohlennutzung für die Stromerzeugung in den Bereichen Tagebau Welzow-Süd, Räumlicher Teilabschnitt II, sowie für den schrittweisen Aufschluss der drei Zukunftsfelder Jänschwalde-Nord, Bagenz-Ost und Spremberg-Ost.

Inbetriebnahme der weltweit ersten Pilotanlage für ein Kohlenkraftwerk mit CO₂-Abscheidung in Schwarze Pumpe.