Perspektiven der Kohlenutzung in Deutschland – 2014

Im Rahmen des Deutschen EnergieRohstoff-Zentrums Freiberg (DER) wurde eine im Auftrag des Bundesministerium für Bildung und Forschung erstellte repräsentative Studie zu den Perspektiven der Kohlenutzung in Deutschland erstellt, die Mitte März 2015 von den Autoren zur Verfügung gestellt worden ist.

Unter dem Titel
Perspektiven der Kohlenutzung in Deutschland – 2014
Meinungsvielfalt trotz Polarisierung

untersuchen sie, aufbauend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen die Einstellung der deutschen Bevölkerung zur Kohlenutzung auch im Vergleich mit anderen Energieträgern zu erfassen und zu analysieren.

Die wichtigsten Ergebnisse aus der Sicht der Autoren sind unter anderem:

  • Es ist falsch zu behaupten, dass die große Mehrheit der deutschen Bevölkerung einen sofortigen Ausstieg aus der Kohleverstromung fordert. Auf der anderen Seite gibt es auch keine Mehrheit für die Kohleförderung und –verarbeitung in Deutschland.
  • Die wiederholte Forderung nach Einbeziehung der Bevölkerung in weitreichende energiepolitische Entscheidungen muss berücksichtigen, dass entscheidungsrelevantes Wissen in der deutschen Bevölkerung weiterhin nicht bzw. nur marginal vorhanden ist.
  • Die Möglichkeiten und Auswirkungen einer verstärkten stofflichen Nutzung der heimischen Kohle sind in der Bevölkerung nicht bekannt, scheinen aber die grundsätzlichen Einstellungen und Bedenken kaum zu beeinflussen.
  • Wie stark die Einstellungen zu Energieträgern verankert sind, zeigt sich auch daran, dass die aktuellen geopolitischen Krisen nicht das Potenzial aufweisen, grundlegende Meinungsänderungen zu bewirken.

The future of lignite power

Athur D. Little hat im Februar 2015 unter dem Titel

The future of lignite power
A viewpoint on the “Energiewende” and its impact on lignite power

eine Studie zur Braunkohle in Deutschland veröffentlicht.

Kernaussagen sind:

  • Braunkohle ist ziemlich „robust“ gegenüber Änderungen der Brennstoff- und CO₂-Kosten, auch wenn z.B. Gas und Steinkohle deutlich billiger werden
  • Für das ETS werden für 2020/25/30/40/50 Zertifikatskosten von 12/30/48/78/91 Euro angesetzt, ein merklicher Einbruch der Erzeugung aber erst ab 2040 (minus 27%) / 2050 (minus 31%) erwartet
  • Die KW-Kapazitäten bleiben noch auf Jahrzehnte relativ stabil (Prognose 2020 bei 22 GW, 2030 bei 19 GW, 2040 bei 16 GW, aber 2050 nur noch 5 GW)
  • Die größten Risiken kommen aus dem Bereich Politik/Regulierung sowie öffentliche Meinung