50 Jahre Prüfstelle für Tagebaugeräte

Sicherheit gehört im täglichen Betrieb eines Braunkohletagebaus zu den wichtigsten Themen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den eingesetzten Tagebaugeräten. Im Lausitzer und Mitteldeutschen Braunkohlerevier leistet hierfür die Prüfstelle für Tagebaugeräte in Senftenberg als unabhängige Prüf- und Untersuchungsstelle seit 50 Jahren ihren Beitrag zu deren sicheren Einsatz.

Schaufelradbagger im Tagebau Welzow (© LEAG/Bedeschinsky)

Senftenberg (28. Juli 2023). Jedes Tagebaugerät hat seine eigenen Besonderheiten. Das wissen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Prüfstelle für Tagebaugeräte in Senftenberg beim Deutschen Braunkohlen-Industrie-Verein (DEBRIV) nur zu gut. Seit deren Gründung im Jahr 1973 prüfen die unabhängigen Sachverständigen, Prüfingenieure und Inspektoren für die Bergbauunternehmen die Stahltragwerke und die technischen Unterlagen von Tagebaugeräten. Marina Schneider, Leiterin der Prüfstelle, erklärt die Hintergründe: „Für den Betrieb der Tagebaue ist es essentiell, dass die Stand- und Tragsicherheit der Geräte gewährleistet ist. Die im Tagebau eingesetzten Förderbrücken, Bagger, Absetzer und Haldengeräte sind in ihrer Größe, Gewicht, den konstruktiven Besonderheiten und in ihrer Beanspruchungscharakteristik nicht mit den Stahltragwerken des Bauwesens vergleichbar. Damit in keiner Betriebssituation die Tragwerke gefährdet werden, kontrollieren wir deren Zustand und prüfen die technischen Unterlagen der Geräte.“

Zum Zeitpunkt der Gründung der Prüfstelle im Jahr 1973 gab es im Lausitzer und Mitteldeutschen Revier rund 30 aktive Tagebaue mit gut 300 Tagebaugeräten. 50 Jahre später sind noch 94 Geräte in den sieben Tagebauen der Reviere im Einsatz.

 Dies bedeutet jedoch nicht, dass sich das Aufgabenspektrum der Prüfstelle verkleinerte. Im Gegenteil kamen in der Zeit immer wieder neue Regelungen und Anforderungen hinzu. Dabei ist die Untersuchung der Tagebaugeräte ein Spezialgebiet des Bauingenieurwesens. Viel des Wissens kommt jedoch erst mit der Praxis vor Ort an den Geräten. „Die Prüfung ist keine reine Schreibtischtätigkeit. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Prüfstelle sind häufig direkt vor Ort, um die Geräte zu begutachten. Das dabei in den vergangenen 50 Jahren entstandene umfangreiche Spezialwissen bildet hierbei die Grundlage unserer Arbeit.“, erläutert Schneider.

Auch mit dem Ausstieg aus der Braunkohleverstromung im Lausitzer und Mitteldeutschen Revier bis spätestens Ende 2038 wird die Tätigkeit der Prüfstelle nicht sofort enden. Die Tagebaugeräte werden vor ihrer Demontage teilweise für die Wiederherstellung der beanspruchten Flächen benötigt. Damit gilt für die Prüfstelle Senftenberg: Solange die Geräte im Einsatz bleiben, werden deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihren Inspektionen, Untersuchungen und statischen Prüfungen zu deren Trag- und Standsicherheit beitragen.

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Prüfstelle Senftenberg erschien in der aktuell Ausgabe der World of Mining – Surface & Underground (2/2023) ein ausführlicher Artikel zu deren Geschichte und Aufgaben. Der Artikel ist auch über die Mediathek des DEBRIV abrufbar.

Über die Prüfstellen für Tagebaugeräte:

Die Prüfstellen für Tagebaugeräte in Köln (Sitz in Frechen, Nordrhein-Westfalen) und Senftenberg (Brandenburg) sind unabhängige Prüf- und Untersuchungsstellen für die deutsche Braunkohleindustrie. Die von den Bergbehörden anerkannten Sachverständigen, Prüfingenieure und Inspektoren begutachten im Auftrag der Bergbauunternehmen die Tagebaugroßgeräte. Schwerpunkte der Arbeit sind unter anderem die Überprüfung der Baustatik sowie der Gestaltung von Komponenten der Fördertechnik und der Sicherheit. Damit leisten die Prüfstellen einen Beitrag zur Stand- und Tragsicherheit der Tagebaugeräte und somit zu deren sicheren Einsatz im laufenden Betrieb. Die Prüfstellen sind eine Gemeinschaftseinrichtung des Deutschen Braunkohlen-Industrie-Vereins e. V.

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Saskia Schimann
Referentin Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 3573 369 527
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IuM 02/23: Sonderausgabe zum Braunkohlentag 2023

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Sonderausgabe der Informationen und Meinungen zum diesjährigen Braunkohlentag ist jetzt auf unserer Internetseite unter www.braunkohle.de/media/mediathek/ und dem untenstehenden Button „Informationen und Meinungen 02/23“ abrufbar.

Die Ausgabe enthält Beiträge zu allen Vorträgen, Reden und Podiumsdiskussionen und bietet einen gute Zusammenfassung der Veranstaltung:

  • Braunkohlentag 2023: Die deutsche Braunkohleindustrie treibt Transformation voran
  • Politik: Kohleausstieg bleibt an wichtige Voraussetzungen geknüpft
  • Industrie: Versorgungssicherheit ist von zentraler Bedeutung [zum Vortrag von Prof. Hubertus Bardt, IW Köln]
  • Rohstoffpolitik: Neue Herausforderungen und alte Fehler  [zum Vortrag von Dr. Frank Umbach, Universität Bonn]
  • Umwelt: Kohleausstieg stellt hohe Anforderungen an den Wasserhaushalt [zum Vortrag von Dr. Bernd Bucher, Erftverband]
  • Unternehmen: Orientierung an langfristigen Zielen
  • Rheinland: Erfolgreicher Strukturwandel wird sichtbar [zum Vortrag von Erik Schöddert, RWE]
  • Information: Aktueller Statistik-Flyer des DEBRIV

Wir wünschen Ihnen eine gute Lektüre. 

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Thorsten Diercks
Hauptgeschäftsführer des DEBRIV

Über den Braunkohlentag:

Der Braunkohlentag ist zentrales Forum und wichtige Austauschplattform zu aktuellen Themen rund um die deutsche Braunkohle. Er wird vom Deutsche Braunkohlen-Industrie-Verein e. V. (DEBRIV) jährlich an wechselnden Orten ausgerichtet. Im Rahmen des Braunkohlentags finden Fachvorträge und Podiumsdiskussionen statt. Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Behörden, Wirtschaft und Wissenschaft informieren und beziehen Stellung zu aktuellen energie- und umweltpolitischen Themen. 

Braunkohlentag 2023: Vorträge nun online verfügbar

Vom Wasserhaushalt in den Revieren bis zur Energie- und Rohstoffsicherheit wurden auf dem Braunkohlentag 2023 wieder vielfältige Themen der deutschen Braunkohleindustrie diskutiert. Interessierte können die Vorträge nun online abrufen.
Abschlussdiskussion auf dem Braunkohlentag 2023 mit Frank Umbach (EUCER/CASSIS Universität Bonn), Nicole Grünewald (IHK Köln), Moderator Patrick Nowicki, Philipp Nellessen und Ömer Kirli (IGBCE Nordrhein) (v. l.) (©DEBRIV/Görgen)

Berlin (28. Juni 2023). In diesem Jahr verfolgten gut 430 Gäste am 1. Juni 2023 auf dem Braunkohlentag in Köln die Vorträge und Diskussionen zur Oberthematik „Braunkohleregionen im Wandel“. Ein Teil der Präsentationen und Reden steht ab sofort auf der Internetseite des Deutschen Braunkohlen-Industrie-Vereins e. V. (DEBRIV) unter www.braunkohle.de/der-verein/braunkohlentag allen Interessierten zur Verfügung.

Eingeladen vom DEBRIV treffen sich auf dem Braunkohlentag jährlich Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Behörden, Wirtschaft und Wissenschaft sowie den Mitgliedsunternehmen, um über aktuelle energie- und umweltpolitische Themen zu diskutieren. In der Nachmittagsveranstaltung standen in diesem Jahr die Themen Wasserhaushalt in den Revieren, Stromversorgung 24/7 sowie die Erfolge des Strukturwandels im Rheinland auf der Agenda.

Am Abend folgte traditionell die Rede des Vorstandsvorsitzenden des DEBRIV Philipp Nellessen, der in diesem Jahr seinen Fokus auf die Braunkohleindustrie in der Energiewende legte. Im Anschluss legte Frank Umbach mit seinem Vortrag zu den „Neuen Herausforderungen für die Energie- und Rohstoffversorgungssicherheit“ den Grundstein für die abschließende Podiumsdiskussion mit Nellessen, der Präsidentin der IHK Köln Nicole Grünewald sowie Ömer Kirli von der IGBCE Nordrhein.

Über den DEBRIV:

Der Deutsche Braunkohlen-Industrie-Verein e. V. (DEBRIV) fördert die technischen, wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen der Braunkohleindustrie. Mit Blick auf den gesetzlich beschlossenen Kohleausstieg bis 2038 arbeitet der DEBRIV gemeinsam mit seinen Mitgliedern daran, die Transformation der Braunkohleindustrie, den Strukturwandel in den Revieren und die Energiezukunft Deutschlands aktiv mitzugestalten.

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Saskia Schimann
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Braunkohlentag 2023: Braunkohleunternehmen arbeiten am Wandel

Transformation und Energiesicherheit – Die beiden großen Themen bestimmen den Braunkohlentag 2023 an diesem Donnerstag und Freitag in Köln. Eingeladen vom Deutschen Braunkohlen-Industrie-Verein e. V. (DEBRIV), dem Bundesver­band Braunkohle, trafen sich Vertreterinnen und Vertreter aus den Mitglieds­unternehmen, der Politik, den Behörden und Kommunen sowie der Wissenschaft, um die Transformation der deutschen Braunkohleindustrie in Zeiten der Energie­krise zu diskutieren.

Köln (2. Juni 2023). Beim Braunkohlentag 2023, dem Jahrestreffen des Deutschen Braunkohlen-Industrie-Vereins e. V. (DEBRIV), geht es in diesem Jahr um den Wandel in den Revieren: Wie gestalten die Unternehmen die Transformation? Wie lässt sie sich beschleunigen? Wie gestaltet sich der Strukturwandel? Und wie können die Regionen weiterhin zu einer sicheren Stromversorgung in Deutschland beitragen? „Denn auch wenn 2022 die Braunkohle in der Krise dringend benötigt wurde: Der Kohleausstieg ist gesetzlich fixiert. Wir setzen ihn um und sorgen dafür, dass der Kohleausstieg und vor allem die Transformation der Energiesysteme, Unternehmen sowie Regionen funktionieren“, betont Dr. Philipp Nellessen, Vorstandsvorsitzender des DEBRIV, in seiner Rede vor den über 400 Gästen der Veranstaltung.

Die deutschen Braunkohle gewinnenden Unternehmen RWE, LEAG, MIBRAG und ROMONTA investieren massiv in den Ausbau der erneuerbaren Energien, Speicher­kapazitäten sowie H2-ready-Gaskraftwerke. Bis 2030 sollen allein in den Braunkohle­regionen gut weitere 9 GW installierte Leistung an erneuerbaren Energien entstehen.  Zusätzlich sind 6 GW wasserstofffähige Gaskraftwerke geplant. Die anderen Mitglieds­unternehmen stellen sich ebenfalls auf den Wandel in ihrer Branche ein. So werden neue Wertschöpfungsketten erschlossen, Geschäftsfelder ausgebaut und in die Weiter­bildung investiert. Die Ziele: Der Aufbau einer nachhaltigen Energieerzeugung und die Sicherung der Arbeitsplätze in den Regionen.

„Für den laufenden bergbaulichen Betrieb, seinen Abschluss, eine gute Wiedernutzbarmachung sowie für die Investitionen in die Energieversorgung außer­halb der Braunkohle brauchen die Unternehmen stabile und verlässliche Rahmen­bedingungen“, stellt DEBRIV-Hauptgeschäftsführer Dr. Thorsten Diercks fest. „Vor allem das Umweltrecht und das Bergrecht müssen die notwendigen zügigen Entscheidungen ermöglichen. Leistungsfähige und fachlich gut besetzte Geneh­migungsbehörden bleiben für den Bergbau und seine Transformation unverzichtbar.“

Über den DEBRIV:

Der Deutsche Braunkohlen-Industrie-Verein e. V. (DEBRIV) fördert die technischen, wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen der Braunkohleindustrie. Mit Blick auf den gesetzlich beschlossenen Kohleausstieg bis 2038 arbeitet der DEBRIV gemeinsam mit seinen Mitgliedern daran, die Transformation der Braunkohleindustrie, den Strukturwandel in den Revieren und die Energiezukunft Deutschlands aktiv mitzugestalten.

Über den Braunkohlentag:

Der Braunkohlentag ist zentrales Forum und wichtige Austauschplattform zu aktuellen Themen rund um die deutsche Braunkohle. Er wird vom DEBRIV jährlich an wechseln­den Orten ausgerichtet. Im Rahmen des Braunkohlentags finden Fachvorträge und Podiumsdiskussionen statt. Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Behörden, Wirtschaft und Wissenschaft informieren und beziehen Stellung zu aktuellen energie- und umweltpolitischen Themen. 

Impressionen Braunkohlentag 2023:

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Mit wenigen Klicks Daten zur Braunkohle abrufen.

Auf der Webseite des Deutschen Braunkohlen-Industrie-Vereins e. V. (DEBRIV) lassen sich die Daten und Fakten zur Braunkohle in Deutschland jetzt auch übersichtlich online abrufen. Damit verstärkt der Branchenverband Braunkohle sein digitales Informationsangebot.
© kreatikar/pixabay

Berlin (25. April 2023). Der Deutsche Braunkohlen-Industrie-Verein e. V. (DEBRIV) weitet sein digitales Informationsangebot aus. Interessierte finden ab sofort auf der Webseite des DEBRIV unter www.braunkohle.de/daten-und-fakten alle wichtigen Daten zur Braunkohle in Deutschland 2022 auf einen Blick. Unterteilt in die Abschnitte „Förderung, Verwendung und Lagerstätten“, „Energieverbrauch und Stromerzeugung“ sowie „Die Braunkohleindustrie“ bietet der DEBRIV Tabellen und Grafiken rund um Deutschlands bedeutende heimische Energiequelle.

„Die aktuellen Daten zeigen: Die Braunkohle leistete in der Krise im Vergleich zum Vorjahr einen stärkeren Beitrag für eine sichere Energieversorgung. Über die letzten vier Jahre betrachtet, setzt sich jedoch der Trend zu einem Rückgang der Braunkohlenutzung wie geplant fort.“, ordnet Dr. Thorsten Diercks, Hauptgeschäftsführer des DEBRIV, die für 2022 veröffentlichten Daten ein.

Die Webseite „Daten und Fakten“ ergänzt als digitale Variante den jährlich erscheinen Statistikflyer des DEBRIV. Die Tabellen und Grafiken lassen sich einzeln im PDF-Format herunterladen. Weitere Formate können auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden. „Mit der neuen Seite stehen nun alle wichtigen Vorjahres-Informationen übersichtlich und mit wenigen Klicks online zur Verfügung.“, erklärt Saskia Schimann, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit beim DEBRIV den Hintergrund der Webseite.

Am gedruckten Flyer, der Anfang Mai erscheint, hält der DEBRIV fest, wenn auch in einer kleineren Auflage. Ebenso ist die PDF-Version des Flyers weiterhin in der Mediathek verfügbar.

Über den DEBRIV:

Der Deutsche Braunkohlen-Industrie-Verein e. V. (DEBRIV) fördert die technischen, wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen der Braunkohleindustrie. Mit Blick auf den gesetzlich beschlossenen Kohleausstieg bis 2038 arbeitet der DEBRIV gemeinsam mit seinen Mitgliedern daran, die Transformation der Braunkohleindustrie, den Strukturwandel in den Revieren und die Energiezukunft Deutschlands aktiv mitzugestalten.

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IuM 01/23: Energieverbrauch – Niedrigster Stand seit Wiedervereinigung

Sehr geehrte Damen und Herren,

die aktuelle Ausgabe von Informationen und Meinungen ist jetzt auf unserer Internetseite unter www.braunkohle.de/media/mediathek/ und dem unten stehenden Button „Informationen und Meinungen 01/23“ abrufbar.

Folgende Themen finden Sie in der aktuellen Ausgabe:

  • Energieverbrauch: Niedrigster Stand seit der Wiedervereinigung
  • Rheinland: Rückbau der ehemaligen Siedlung Lützerath steht
    auf sicherer rechtlicher Basis
  • Emissionshandel: Einnahmen klettern auf neues Rekordniveau
  • Europa: Emissionshandel ist «Klimaschutzinstrument
    Nummer eins»
  • Erneuerbare Energien I: Zuwachs durch windreichen Jahresbeginn
  • Erneuerbare Energien II: Forschung mit Zweifeln an Ausbauzielen
  • Rheinland: Bau der Rheinwassertransportleitung bleibt im Plan
  • Bundestag: Strompreisbremse verabschiedet
  • Kohleausstieg: Sachsen und Sachsen-Anhalt gegen weiteres
    Vorziehen des Kohleausstiegs
  • Lausitz: Erinnerung an Kraftwerkshavarie
    im Extrem-Winter 1987

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Thorsten Diercks

Informationen und Meinungen 3/2022

Sehr geehrte Damen und Herren,

die aktuelle Ausgabe von Informationen und Meinungen ist jetzt auf unserer Internetseite unter www.braunkohle.de/media/mediathek/ und dem unten stehenden Button „Informationen und Meinungen 3/2022“ abrufbar.

Folgende Themen finden Sie in der aktuellen Ausgabe:

  • Kraftwerke: Braunkohleblöcke aus der Sicherheitsbereitschaft entlasten den Gasmarkt
  • Rheinland: Neue Verständigung über vorgezogenen Kohleausstieg
  • Rekultivierung: Fruchtbarer Löss aus dem Tagebau Garzweiler
  • Rheinland: Brikettproduktion läuft am Jahresende aus
  • Rheinland: Virtual Reality trifft Braunkohle
  • Europa: Energieminister einigen sich auf Notfall-Verordnung Strom
  • Strommix: Deutschland bleibt auf Erdgas angewiesen
  • Statistik: AG Energiebilanzen erleichtert Umrechnen von Energieeinheiten

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Thorsten Diercks

Braunkohlestrom stärkt Unabhängigkeit von Energieimporten / Unternehmen gestalten Strukturentwicklung aktiv mit

Braunkohlentag 2022
Braunkohlentag 2022 in Radebeul. © DEBRIV

Radebeul (20.05.2022) – „Die heimische Braunkohle wird im Energiemix benötigt, bis erneuerbare Energien zusammen mit Stromnetzen und –speichern eine sichere Stromversorgung leisten können“, betonte Dr.-Ing. Philipp Nellessen, neuer Vorsitzender des Deutschen Braunkohlen-Industrie-Vereins (DEBRIV), auf dem diesjährigen Braunkohlentag. Dieser fand am Donnerstag in Radebeul statt. Nellessen begrüßte zudem die Debatte über eine weitgehend von Energieimporten unabhängige Energieversorgung Deutschlands. Sollte die Politik entscheiden, dass nach dem Kohleverstromungsbeendigungsgesetz (KVBG) stillzulegende Anlagen doch verfügbar sein sollen, so sehe sich die Braunkohle als Teil der kritischen Infrastruktur und werde ihrer Verantwortung nachkommen.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer stellte in seiner Ansprache heraus, dass die Braunkohle für die deutsche Energieversorgung weiterhin eine bedeutende Rolle spielt: „Zeitenwende bedeutet für die Energieversorgung eine Neuausrichtung. Da Wind und Sonne nicht immer verfügbar sind, braucht ein regeneratives Energiesystem eine Backupsicherung. Erdgas aus Russland kommt dafür nicht mehr in Frage. Damit verbietet sich ein vorgezogener Ausstieg aus der Braunkohleverstromung in Anbetracht der dramatischen Stromlücken.“

Gleichzeitig dankte der Ministerpräsident den Unternehmen für ihr Engagement in der Strukturentwicklung der Braunkohlereviere. Nellessen erklärte: „Wir stellen uns nicht gegen den Kohleausstieg. Wir gestalten ihn aktiv mit. Gemeinsam mit den Regionen investieren wir in erneuerbare Energien. Das rheinische Revier, das Lausitzer Revier und das Revier in Mitteldeutschland sollen auch in Zukunft starke Wirtschaftsregionen mit guten Arbeitsplätzen und einem Schwerpunkt auf der Energiewirtschaft bleiben.“

Als erfolgreiche Entwicklungen hob Nellessen unter anderem das „BigBattery Lausitz“-Projekt der LEAG, das RWE-Innovationszentrum Niederaußem, sowie das MIBRAG-Projekt „Erneuerung MIBRAG im Revier“ (EMIR) in Mitteldeutschland hervor. Klar, so Nellessen, sei jedoch, dass ein guter Strukturwandel nicht über Nacht gelinge. „Er benötigt Zeit und ist mühsam. Wir gestalten diesen Wandel bereits aktiv, dürfen die Menschen in den betroffenen Regionen dabei aber keinen vermeidbaren ökonomischen und sozialen Belastungen aussetzen.“

Neuer Vorsitzender des DEBRIV-Vorstandes gewählt

Vorsitzender DEBRIV Dr. Nellessen
Dr.-Ing. Philipp Nellessen, neuer Vorstandsvorsitzender des DEBRIV. (© DEBRIV)

Radebeul (19.05.2022) – Dr.-Ing. Philipp Nellessen ist neuer Vorstandsvorsitzender des Deutschen Braunkohlen-Industrie-Vereins (DEBRIV). Die Mitgliederversammlung wählte ihn im Rahmen des diesjährigen Braunkohlentages an diesem Donnerstag in das Amt. Nellessen ist Teil des Vorstandsteams der Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG). Dr. Lars Kulik hat weiterhin das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden inne.

Der DEBRIV verabschiedete zudem den bisherigen Vorsitzenden, Dr. Helmar Rendez, und dankte ihm für die langjährige erfolgreiche Arbeit. Rendez gehörte seit 2016 dem Vorstand des Verbandes an und war von 2018 bis 2022 dessen Vorsitzender.

Nellessen betonte in seiner Antrittsrede, dass er sich zum einen nachhaltig für die Interessen der Braunkohleindustrie und ihrer Beschäftigten einsetzen werde und damit weiterhin für eine sichere, bezahlbare und zuverlässige Energieversorgung in Deutschland.

Zum anderen fokussiert er sich auf die aktive Gestaltung des Strukturwandels und die Chancen zum Aufbau CO₂-freier Energiequellen auf ehemaligen Braunkohleflächen. Ein starkes Engagement im Strukturwandel in den Revieren zur Vermeidung von Strukturbrüchen, wie in der 90er-Jahren gesehen, ist ihm ein zentrales Anliegen.

Dr.-Ing. Philipp Nellessen (1977) studierte an der Ruhr-Universität Bochum Bauingenieurwesen und wurde 2005 zum Dr.-Ing. promoviert. Er arbeitete als Projektleiter und Manager für die Boston Consulting Group sowie als Bereichsleiter Geschäftsoptimierung Bergbau bei der Nystar AG in Zürich. Vor seinem Wechsel in den LEAG-Vorstand im September 2021 verantwortete Nellessen zuletzt als CEO bei Thyssenkrupp den Anlagenbau, darunter Bergbau und Kraftwerke des Konzerns in Afrika und dem mittleren Osten.

Buchveröffentlichung: „Bergbau und Umsiedlungen im Mitteldeutschen Braunkohlenrevier“

Markkleeberg (17.05.2022) – Die Gewinnung der Braunkohle im Mitteldeutschen Braunkohlenrevier ist eng verbunden mit dem Thema Umsiedlungen. Diesem durchaus komplexen Thema der Regionalgeschichte widmet sich jetzt umfassend das im SAX-Verlag erschienene Buch „Bergbau und Umsiedlungen im Mitteldeutschen Braunkohlenrevier“. Im Raum Gräfenhainichen, Bitterfeld, Delitzsch, Leipzig, Borna, Altenburg, Zeitz, dem Geiseltal, Halle und Nachterstedt gingen seit 1925 insgesamt 140 Ortslagen ganz oder teilweise verloren. Die Umsiedlungen betrafen rund 53.000 Menschen.

Das Buch spannt einen thematischen Bogen von der Raumordnung über die Siedlungsentwicklung bis hin zur Sozialverträglichkeit. Mit umfangreichem Karten- und Bildmaterial, Detaildarstellungen, Zeitzeugeninterviews und Analysen historischer Dokumente ermöglicht die Monographie eine differenzierte Sicht auf die sozialen Auswirkungen bergbaulicher Aktivitäten im Kontext sich verändernder energie- und umweltpolitischer Rahmenbedingungen.

Herausgeber sind die Kulturstiftung Hohenmölsen, die selbst auf die 1998 abgeschlossene Umsiedlung der Gemeinde Großgrimma zurückgeht, sowie Prof. Dr. Andreas Berkner als langjähriger Kenner der Bergbau- und Landschaftsentwicklung im Revier. Berkner übernahm die Schriftleitung und damit die Koordination eines umfassenden Netzwerks aus engagierten Heimatforschern, Betroffenen, Bergleuten und Wissenschaftlern.