Die These „Strom aus Großkraftwerken verstopfe die Stromleitungen“ ist nicht haltbar

PRESSEMITTEILUNG 03/2016 

Bedeutung der synchronisierten Erzeugung für die Versorgungssicherheit

Köln (09.06.2016) – Wind- und PV-Anlagen brauchen verlässliche Partner. Ohne synchronisierte Stromerzeugungsanlagen können die witterungsabhängigen Wind- und PV-Anlagen nicht betrieben werden. Ein jederzeit verfügbarer und regelbarer Kraftwerkspark muss bereit stehen, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht. Auch bei hohem Wind- und PV-Stromangebot kann eine sichere Stromversorgung nur mit synchronisierten Erzeugungsanlagen gewährleistet werden. Dafür stehen die Begriffe Systemdienstleistung und Mindesteinspeisung. Der Betrieb von Kohlen- und Gaskraftwerken ist also aus zwei Gründen unverzichtbar.

Die Entscheidung, die Nutzung der Kernenergie hierzulande bis zum Jahr 2022 zu beenden und der weitere Ausbau von Wind- und PV-Erzeugung sind die maßgeblichen stromwirtschaftlichen Randbedingungen der kommenden Dekaden. Hieraus ergibt sich die Frage, wie eine sichere Stromversorgung und die Netzstabilität gewährleistet werden.

Die Frequenz von 50 Hz ist der Takt, nach dem das Stromnetz arbeitet. Synchronisierte Stromerzeugungsanlagen sind fest an diese Frequenz gebunden und halten sie in einer Bandbreite von 49,8 bis 50,2 Hz. Steigt die Stromabnahme sinkt die Frequenz und sofort muss mehr Leistung ans Netz gebracht werden, sonst bricht es zusammen (Regelleistung). Das gilt umgekehrt bei sinkendem Strombedarf. Typische Anlagen, die synchronisiert mit dem Netz Strom erzeugen, sind Wärmekraftwerke, die einen Dampfkreisprozess nutzen und Uran, Kohle sowie Gas als Brennstoff einsetzen.

Wind- und PV-Anlagen sind einerseits witterungsabhängig und deswegen nicht immer verfügbar, andererseits werden sie ganz überwiegend nicht synchronisiert betrieben. So nutzt man z. B. Wechselrichter, um Wind- und PV-Anlagen ans Netz anzuschließen. Dieser, über eine Leistungselektronik erzeugte Wechselstrom, wird vereinfacht gesprochen auf die im Netz bestehende Frequenz aufgespielt, die von den synchronisierten Anlagen stabil gehalten wird. Selbst wenn einige Windanlagen synchronisiert arbeiten, können sie Systemdienstleistungen nur sehr eingeschränkt erbringen, weil sie bei Flaute nicht zur  Verfügung stehen und hinsichtlich der Leistung nur ab- aber nicht aufgeregelt werden können.

Synchronisierte und witterungsunabhängige Stromerzeugungsanlagen sind für den stabilen Netzbetrieb also unverzichtbar. Man spricht von Systemdienstleistungen und einer Mindestlast. Damit allerdings wird die Strommenge begrenzt, die aus Wind- und PV-Anlagen in das Netz eingespeist werden kann. Mit der Integration wetterabhängiger PV- und Windleistung in das Stromsystem sind demnach zwei Fragen verknüpft.

Zunächst müssen konventionelle Kraftwerke immer dann verfügbar sein, wenn der Wind nicht weht oder die Sonne nicht scheint. Die geringste gleichzeitige Einspeisung von Wind und PV liegt bei kleiner 1 % der Kapazität, d. h. bei wenigen hundert Megawatt.1 In diesem Kontext sind auch Laständerungen zu beherrschen, die im Bereich Wind und Photovoltaik auftreten können. Stichworte hierzu sind „größter Viertelstunden- oder Stundensprung“. Dabei sind steile Gradienten bei Anstieg und Abfall der Leistung sehr herausfordernd. Sie wurden allerdings im Zusammenwirken der thermischen Kraftwerke und Pumpspeicheranlagen bisher immer sicher beherrscht.

Wenn konventionelle Kapazitäten hochgefahren werden, steigt der Anteil der Synchronmaschinen an der Last und damit die Netzstabilität. Wenn aber in großem Umfang nicht regelbare oder nicht synchronisierte Leistung ins Netz eingespeist wird, ist zu fragen, wie dann die Systemstabilität weiter gewährleistet werden kann. In diesem Fall müssen die synchronisierten Erzeugungseinheiten zwar in ihrer Last zurückgenommen werden, hinsichtlich Frequenz und Spannungshaltung, Blindleistung und Kurzschlussstromerkennung bleibt aber der Betrieb einer Mindestkapazität erforderlich.

Diese Mindestkapazität wird für Deutschland – Netzlast 40.000 bis 80.000 MW – auf eine Größenordnung von 10.000 bis 20.000 MW geschätzt. ² und ³ Diese Leistung kann aber nicht aus wenigen Anlagen kommen, die in Volllast laufen und/oder regional konzentriert sind, sondern es ist erforderlich, viele und im Netz gut/richtig verteilte Anlagen möglichst im Teillastbetrieb verfügbar zu haben. Dies bedeutet, dass über das gesamte Bundesgebiet gesehen Braunkohlen-, Steinkohlen-, Kern- und Gaskraftwerke immer am Netz bleiben müssen. Damit ist die Aufnahmefähigkeit des Stromsystems für EE-Strom eingeschränkt auf die Differenz zwischen Netzlast einerseits sowie Mindesteinspeisung synchronisierter und regelbarer Leistung andererseits. Synchronisierte Erzeugungseinheiten verstopfen das Netz also nicht, sie sind eine unabdingbare Voraussetzung für die Integration von Wind und PV.

Fazit:

Solange keine anderen Technologien verfügbar sind, um die unverzichtbaren Systemleistungen konventioneller Kraftwerke umfänglich zu übernehmen, bleibt die Einspeisung einer synchronisierten Mindestlast auch bei hohem Wind- und PV-Angebot notwendig. Dies gilt um so mehr, da der Ausbau der Stromnetze hinter den Erfordernissen zurückbleibt.

Für einen insgesamt erfolgreichen Transformationsprozess ist nicht entscheidend, wie schnell die erneuerbaren Energien ihre Stromerzeugung steigern und damit Stromarbeit aus konventioneller Stromerzeugung verdrängen, sondern wie das Miteinander im Interesse von Sicherheit und Wirtschaftlichkeit optimal gestaltet wird. Es geht um ein stabiles Stromsystem und um die dafür aufzuwendenden Kosten. Dies gilt auch für die Systemdienstleistungen und eine Mindesterzeugung in Zeiten einer hohen EE-Stromerzeugung. Die Kohlenkraftwerke sind insgesamt infolge der kontinuierlichen Neubau- und Modernisierungsprogramme gut auf die neuen Anforderungen der Lastveränderungen im Netz sowie die Aufrechterhaltung der Systemstabilität vorbereitet. Die bestehenden Anlagen sind auf viele Jahrzehnte unverzichtbar, selbst wenn die Auslastung langfristig sinkt.

Langfristig werden technische Lösungen gesehen, um die Mindesterzeugung aus konventionellen Kraftwerken zu reduzieren. Dafür wären „teilweise umfangreiche Anpassungen der rechtlich-regulatorischen und energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen“ erforderlich, die zudem zu „hohen finanziellen Aufwendungen“ führen würden, so consentec.³

 

¹ Dyllong/Maaßen: Beitrag von Wind- und Photovoltaik-Anlagen zu einer gesicherten Stromversorgung. In: et, Zukunftsfragen, 64. Jg. (2014), Heft 11, Seiten 42-45

² Prognos: Bedeutung der thermischen Kraftwerke für die Energiewende. Berlin, 7. November 2012

³ consentec: Konventionelle Mindesterzeugung – Einordnung, aktueller Stand und perspektivische Behandlung. Aachen, 25. Januar 2016

Braunkohle sichert den Umbau der Stromversorgung ab

PRESSEMITTEILUNG 02/2016 

Braunkohlentag diskutiert Perspektiven/Empörung über gewalttätige Kohlegegner 

Köln/Potsdam (19.05.2016) – „Wir wollen mit Politik, Wissenschaft und Gewerkschaften gemeinsam daran arbeiten, dass die Rahmenbedingungen so gestaltet werden, dass die heimische Braunkohle weiter ihre Rolle für die Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit von Strom in dem angestrebten Umbau der deutschen Stromversorgung ausfüllen kann.“ erklärte der Vorsitzende des Vorstandes des Deutschen Braunkohlen-Industrie-Vereins (DEBRIV), Matthias Hartung, auf dem diesjährigen Braunkohlentag in Potsdam. Die Braunkohle ist, so Hartung weiter, in den Revierländern Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg sozial und politisch gut verankert. Die Braunkohle werde „als Arbeitgeber geschätzt und als Wirtschaftsfaktor anerkannt“. Die energie- und strukturpolitische Bedeutung der Braunkohle in Deutschland und in den betroffenen Bundesländern müsse bei den energiepolitischen Entscheidungsprozessen ausgewogen berücksichtigt werden. Selbstverständlich müsse und könne die Kohle dabei auch ihren Beitrag zu den nationalen und europäischen Klimaschutzzielen leisten. Einseitigen Forderungen nach einem raschen Kohleausstieg erteilte Hartung vor diesem Hintergrund aber eine klare Absage. 

Die Transformation des deutschen Stromsystems ist nach Ansicht der deutschen Braunkohlenindustrie ein langfristiger, über mehrere Jahrzehnte angelegter Prozess. Infolge des Kernenergieausstiegs und trotz des weiteren Ausbaus der erneuerbaren Energien werden im Jahre 2025 etwa 55 bis 60 Prozent und 2035 noch 40 bis 45 Prozent des Strombedarfs aus anderen Energiequellen gedeckt werden müssen. Für die Schließung dieser „Stromlücke“ sind Kraftwerkskapazitäten auf der Grundlage von Braun- und Steinkohle sowie Erdgas ebenso unverzichtbar wie für den Ausgleich witterungs- und tageszeitlich bedingter Produktionsschwankungen der Wind- und Photovoltaik-Anlagen. Damit liegen Versorgungssicherheit und Netzstabilität noch für eine lange Frist in den Händen des konventionellen Kraftwerksparks. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Beitrag der Braunkohle bis 2023 im Zuge der beschlossenen Sicherheitsbereitschaft um etwa 15 Prozent sinken und bei etwa 140 Terawattstunden pro Jahr liegen wird. Diese Absenkung wird der deutschen CO²-Bilanz zu Gute kommen. Ausgehend vom Jahr 1990 hat die deutsche Braunkohle ihre CO²-Emissionen insgesamt um gut 50 Prozent vermindert und damit einen der größten Einzelbeiträge geleistet. Um die Energiewende erfolgreich zu 

gestalten, braucht es noch auf lange Sicht ein Miteinander aus Erneuerbaren und konventionellen Kraftwerken, bei dem sich natürlich die Marktanteile zugunsten der Erneuerbaren Schritt für Schritt verschieben. Damit dies auch auf Dauer sicher und belastbar bleibt, braucht es allerdings ein Marktsystem, das den verschiedenen Energieträgern auch ökonomische Zukunftsperspektiven bietet. Die derzeit niedrigen Großhandelspreise zeigen, dass das heutige System hier an seine Grenzen stößt. 

Appell an die Gewaltlosigkeit 

Die Teilnehmer des diesjährigen Braunkohlentages haben sich für eine absolut gewaltfreie Energie- und Umweltdebatte ausgesprochen. Die massiven und hundertfach begangenen Gewalttaten von Ende Gelände am vergangenen Pfingstwochenende im Lausitzer Revier haben ein neues Ausmaß an krimineller Energie mit dem Feigenblatt des Klimaschutzes offenbart. Wenn Besetzungen von selbsternannten Klimaschützern das Ziel verfolgen, aktiv in das deutsche Stromversorgungssystem einzugreifen, dann darf es dafür keine politische oder juristische Legitimation geben. Auch im Umfeld einzelner Tagebaue und Kraftwerke war es zuletzt vermehrt zu Angriffen auf Mitarbeiter und zu zahlreichen Sachbeschädigungen durch Braunkohlegegner gekommen. Derartige Aktionen wurden auf das Schärfste verurteilt. „Es entspricht unserem Demokratieverständnis, dass wir uns über unterschiedliche Meinungen zur Braunkohleverstromung austauschen können, Rechtsbruch allerdings ist völlig inakzeptabel.“ unterstrich Hartung. 

Das Positionspapier der deutschen Braunkohlenindustrie zum „Beitrag der Kohle zur Transformation der deutschen Stromversorgung“ steht mit der aktuellen Ausgabe des DEBRIV-Informationsdienstes „Informationen und Meinungen“ unter www.braunkohle.de als Download zur Verfügung. 

Kohle sichert den Energiewende bedingten Transformationsprozess ab

PRESSEMITTEILUNG 01/2016

Aktuelles Positionspapier zeigt wichtigen Versorgungsbeitrag der Braunkohle auf.

Köln (10.03.2016) – Die deutsche Braunkohlenindustrie widerspricht mit einer aktuellen Analyse dem Eindruck, ein Ausstieg aus der Nutzung des Energieträgers Kohle sei alsbald erforderlich, sinnvoll oder leistbar. Der Umbau der deutschen Stromversorgung hin zu erneuerbaren Energien ist ein auf viele Jahrzehnte angelegter Prozess. Eine sichere und wirtschaftliche Stromversorgung kann, so die deutsche Braunkohlenindustrie, nur dann gewährleistet werden, wenn die Potenziale der Kohle und insbesondere die der heimischen Braunkohle weiter genutzt werden. Solange Strom nicht in großen Mengen und zu wirtschaftlichen Bedingungen speicherbar ist, werden zur Bereitstellung der gesicherten Leistung jederzeit verfügbare und regelbare Kraftwerke gebraucht. Einerseits, um die schwankende Stromproduktion der Photovoltaik- und Windenergieanlagen auszugleichen und andererseits, um das Stromnetz abzusichern, wenn Dunkelflaute herrscht. Ein ausgewogener Energiemix in der Stromerzeugung bleibt auch in Zukunft Ausdruck der energiewirtschaftlichen Vernunft.

Die Analyse zeigt, dass die verfügbaren Kapazitäten der Kohlenverstromung zwischen 2025 und 2035 sinken werden. Im Referenzjahr 2013 sind Kohlenkraftwerke mit einer Kapazität von 47,1 Gigawatt (GW) verfügbar; bis 2035 wird ein Rückgang auf eine Größenordnung von 25 GW erwartet. Verknüpft damit wird die Stromerzeugung aus Kohle, bezogen auf das Jahr 1990, in einer Spannweite um 47 bis 55 Prozent absinken. Bedingt durch die steigende Effizienz der Kraftwerke wird sich ein überproportionaler Rückgang der CO²-Emissionen ergeben. Die Abschätzung ergibt eine Spannweite von 55 bis 63 Prozent bis 2035. Dies entspricht annähernd den CO²-Minderungszielen für Deutschland.

Die Braunkohlenländer Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt haben sich in ihren Energieprogrammen oder Braunkohlenplänen klar zu einer langfristigen Perspektive für die Braunkohle bekannt. Der Bund sollte bei seinen energiepolitischen Strategien auf die Haltung der Länder aufbauen und diese bei seinen Planungen berücksichtigen.

Ein essentielles Ergebnis der Braunkohlenplanung sind die genehmigten Tagebaufelder und damit die verfügbaren Vorräte. Sie sind Basis der Entwicklungen in den Revieren und bieten den Standorten eine Perspektive. Daraus resultiert eine langfristige Planungsgrundlage für die Regionen, die Verlässlichkeit und Planungssicherheit gewährleistet.

Vor diesem Hintergrund ist es nicht sinnvoll, über konkrete ggfs. sogar gesetzlich vorgegebene Abfahrrampen und Zeitpunkte für ein Ende der Braunkohlengewinnung und –nutzung zu diskutieren. Ein Vertrauensschutz ist für die Unternehmen und Regionen essentiell, insbesondere für die Menschen, die mit und von der Braunkohle leben.

Die Braunkohle wird den Transformationsprozess der deutschen Stromversorgung aktiv begleiten und absichern sowie Beschäftigung und Wohlstand in den Bergbauregionen mit Ihrer hohen Wertschöpfung sichern.

Das Positionspapier der deutschen Braunkohlenindustrie sowie eine kompakte Zusammenstellung der Thesen und Entwicklung steht mit der aktuellen Ausgabe des DEBRIVInformationsdienstes Informationen und Meinungen unter www.braunkohle.de als Download zur Verfügung.

Industriezweig mit Potential

PRESSEMITTEILUNG 6/2015 

Neues Branchenprofil der Braunkohlenindustrie erschienen / Heimische Braunkohle bleibt als Rohstoff und Energieressource unverzichtbar

Köln (08.06.2015) – Braunkohle ist die wichtigste heimische Energieressource und Grundlage eines bedeutenden Industriezweigs in Deutschland. Braunkohle gewährleistet eine sichere Stromversorgung, ist ein wichtiger Faktor der regionalen Entwicklung und sichert eine große Zahl von Arbeitsplätzen. Ein umfassendes Bild der deutschen Braunkohlenindustrie und ihrer Bedeutung für den Standort Deutschland liefert die jetzt neu erschienene Industriezweigbroschüre des Deutschen Braunkohlen-Industrie-Vereins (DEBRIV). Die Publikation enthält alle wichtigen Daten zur Gewinnung und Nutzung der Braunkohle in Deutschland, liefert umfangreiche Informationen zu den Tagebauen und Lagerstätten, zur Gewinnungstechnik sowie zu Kraftwerken und Veredlungsbetrieben.

„Unsere regelmäßig aktualisierte Industriezweigbroschüre ist eine verlässliche und umfassende Informationsquelle für alle, die sich in einer zunehmend kontroversen Auseinandersetzung mit den heimischen Rohstoffen sachgerecht und objektiv informieren möchten“, erklärte der DEBRIV-Vorstandsvorsitzende, Matthias Hartung, anlässlich der Entgegennahme der neuen Ausgabe. Insbesondere die Kapitel zu den rechtlichen Grundlagen der Braunkohlengewinnung, zur Ökologie und zur Wertschöpfung sind nach Ansicht Hartung wichtige Informationsquellen für einen fairen gesellschaftspolitischen Dialog.

Die Broschüre Braunkohle in Deutschland 2015 – Profil eines Industriezweiges hat einem Umfang von rund 90 Seiten, ist reich bebildert und illustriert. Sie steht kostenlos zum Download unter www.braunkohle.de bereit oder kann als Print-Version beim DEBRIV angefordert werden.

Braunkohle ist Rückgrat und Sicherheitsnetz der deutschen Energieversorgung

PRESSEMITTEILUNG 5/2015 

Braunkohlentag 2015 in Köln / Industrie und Gewerkschaften plädieren einhellig für stabilen Beitrag der Braunkohle im Energiemix

Köln (21.05.2015) – Vertreter von Politik, Industrie und Gewerkschaften haben sich auf dem diesjährigen Braunkohlentag in Köln dafür stark gemacht, den größten heimischen Rohstoff auch langfristig zur Sicherung der Strom- und Energieversorgung zu nutzen. Matthias Hartung, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Braunkohlen-Industrie-Vereins (DEBRIV), erläuterte: „Bis 2023 muss die Stromproduktion der Kernkraftwerke mit einer Kapazität von 12.000 MW ersetzt werden. Die Kosten für den Ausbau der erneuerbaren Energie werden erheblich sein und die Systemintegration sowie die Gewährleistung von Versorgungssicherheit stellen große Herausforderungen dar. Deshalb ist es unerlässlich, auch weiter auf einen stabilisierenden Faktor wie die Braunkohle zu setzen.“

In allen Revieren ist die Braunkohle seit mehr als 100 Jahren ein verlässlicher Begleiter der sozialen und industriellen Entwicklung. Sie ist ein Garant für Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und ein hohes Maß an Wertschöpfung. Mit einer Kraftwerkskapazität von rund 22.000 MW und einer jährlichen Stromerzeugung von 160 TWh bildet sie, mit einem Beitrag von 25 Prozent im Jahr 2015, eine wichtige Säule im deutschen Energiemix. Durch ihr hohes Maß an Flexibilität bei gleichzeitig permanenter Verfügbarkeit unterstützen Braunkohlenkraftwerke die Integration der erneuerbaren Energien. „Braunkohle ist Rückgrat und Sicherheitsnetz der deutschen Energieversorgung. Wir sind Partner der Energiewende“, hob Hartung hervor.

Auf dem Braunkohlentag sprachen sich der Präsident des Bundesverbandes der deutschen Industrie, Ulrich Grillo, hochrangige Gewerkschaftsvertreter und Repräsentanten von Parlamenten aus den Bergbauregionen für die Braunkohle aus. Sie dürfe nicht durch einseitige, regulatorische Eingriffe wie zum Beispiel die geplante Sonderabgabe auf Kohlenkraftwerke gefährdet werden. Diese Sonderabgabe, mit der ein Minderungsbeitrag von 22 Mio. t CO₂ im Jahre 2020 erreicht werden soll, lehnt die Branche ab, denn sie würde zu Strukturbrüchen in den Regionen führen würden. Dessen ungeachtet weiß der DEBRIV um die Notwendigkeit, dass die Stromerzeugung und damit auch die Braunkohle dazu beitragen müssen, das nationale Klimaziel (CO₂-Reduktion von 40 Prozent im Vergleich zu 1990) zu erreichen. Matthias Hartung: „ Dieser Verantwortung sind wir uns bewusst. Aber wir brauchen weiter den Dreiklang aus Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit. Dabei muss die wettbewerbsfähige Braunkohle auch künftig eine wichtige Rolle spielen.“ Der DEBRIVVorsitzende betonte außerdem: „Die Braunkohlenindustrie verweigert sich weder Wandel noch Gesprächen. Wir wollen die Energiewende weiter unterstützen. Aber eine Energiewende mit Augenmaß, und keine, die einseitig einen Brennstoff belastet und zu Strukturbrüchen führt“, so Matthias Hartung.

Aktuelle HWWI-Studie: Durch Sonderabgabe drohen massive Arbeitsplatzverluste in den Braunkohlenregionen

PRESSEMITTEILUNG 4/2015 

BMWi-Pläne gefährden alleine 40.000 Stellen in den Braunkohlenregionen

Köln (15.04.2015) – Arbeitsplatzverluste in Höhe von 40.000 Stellen allein in der Braunkohlenindustrie sind durch die vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) vorgelegten Pläne für eine Sonderabgabe auf die Verstromung von Kohle zu befürchten. Zu diesem Ergebnis kommt eine im Auftrag der Branche erstellte aktuelle Studie des Hamburgischen Welt Wirtschaftsinstituts (HWWI). „Die Studie zeigt erneut, welch gravierende Konsequenzen mit die- ser Strafabgabe drohen: Strukturbrüche in den Braunkohlenrevieren und erhebliche Folgen für den Industriestandort Deutschland“, warnt der Deutschen Braunkohlen-Industrie-Verein (DEBRIV).

Braunkohlenkraftwerksblöcke mit einer Gesamtleistung von knapp 11.000 Megawatt sind in ihrer Existenz bedroht; das entspricht etwa der Hälfte des gesamten derzeitigen Bestands. Nach den Berechnungen des HWWI betrifft eine Stilllegung in dieser Größenordnung unmittelbar 11.350 Beschäftigte in den Tagebauen und in den Kraftwerken der verschiedenen Reviere. Da von den in Folge der BMWi-Pläne zu schließenden Betrieben und Anlagen „keine Nachfragewirkung mehr auf die übrige Wirtschaft ausgehen kann, sind mittelfristig zusätzliche Arbeitsplatzverluste in der Gesamtwirtschaft zu erwarten“, erläutern die Experten des HWWI. Sie beziffern diese indirekten Arbeitsplatzverluste mit knapp 24.000. Ferner wird ein Verlust an Kaufkraft infolge fortfallender Einkommen erwartet. Dieser induzierte Effekt werde zusätzlich mehr als 4.000 Arbeitsplätze kosten, sodass in Summe 39.400 Arbeitsplätze bedroht sind.

Zusätzlich kommt es in Folge des aus den Stilllegungen resultierenden Strompreisanstiegs zu Arbeitsplatzverlusten in der Industrie. Eine vom BDI im Herbst 2014 veröffentlichte Studie erwartet schon für die Stilllegung von 6,6 GW Braunkohlenkraftwerke und 3,7 GW Steinkohlekraftwerken einen Arbeitsplatzverlust in der Industrie, Handel und Gewerbe in der Größenordnung von 50.000 Stellen.

Vor diesem Hintergrund fordert der DEBRIV die Bundesregierung und die Länder auf, bei den laufenden Gesprächen sich nicht an einem System festzuklammern, mit dem vor allem ein Energieträger wirtschaftlich ins Aus gedrängt wird und ganze Regionen die Konsequen- zen ausbaden müssen, sondern einen Ansatz zu verfolgen, der eine ausgewogene Verteilung der Minderungslasten auf die verschiedenen Sektoren ermöglicht. Auch das Thema Versorgungssicherheit dürfe nicht aus den Augen verloren werden. Als wichtigster heimischer Energieträger liefert die Braunkohle etwa jede vierte Kilowattstunde Strom in Deutschland.

Bevölkerungsmehrheit akzeptiert Braunkohle als Brückentechnologie

PRESSEMITTEILUNG 3/2015 

Erhebliche Wissens- und Informationsdefizite/Energierohstoff-Zentrum befragt Bundesbürger

Köln (09.04.2015) – Knapp 60 Prozent der Deutschen akzeptieren Kohlenkraftwerke als Brückentechnologie zur Gewährleistung einer preis- und versorgungssicheren Energieversorgung. Mehr als 40 Prozent sind der Ansicht, dass Kohlenkraftwerke auch auf längere Sicht für die Stromversorgung in Deutschland unverzichtbar sind. Diese hohe Zustimmung der Bevölkerung ermittelte das Meinungsforschungsinstitut EMNID im Auftrag des Deut- schen Energierohstoff-Zentrums Ende 2014 und bestätigte damit ähnliche Werte aus dem Jahre 2013. Die repräsentative Umfrage ist Teil eines fünfjährigen Forschungsvorhabens des Bundesministeriums für Forschung und Bildung zu den Perspektiven der Kohlennutzung in Deutschland.

Die an der Technischen Universität Bergakademie Freiberg durchgeführte Auswertung der Umfrage ergab außerdem, dass eine Mehrheit der Bevölkerung weiterhin unzureichend über die Anteile der Energien am Strommix informiert ist. Während die realen und aktuellen Antei- le der Kohle am Strommix „eklatant unterschätzt“ werden, werden die Beiträge der Kern- energie sowie die von Öl und Gas deutlich überschätzt. Lediglich der Beitrag der erneuerba- ren Energien wird einigermaßen wirklichkeitsgerecht eingeschätzt, heißt es. Die gravieren- den Wissensdefizite begünstigen Fehleinschätzungen sowohl hinsichtlich der individuellen wie der gesamtgesellschaftlichen Meinungsbildung. Dies gelte auch „im Hinblick auf die Substituierbarkeit von Braun- und Steinkohle“, meint Prof. Michael Nippa von der Freiberger Hochschule. Der Anteil der Kohle am deutschen Strommix werde durch die Deutschen wei- terhin stark unterschätzt. Ein Großteil scheint sich der derzeitigen Bedeutung der Kohle für die Energieversorgung nicht bewusst zu sein, stellten die Forscher fest.

Insgesamt, so ein weiteres Ergebnis der Untersuchung, wird das Interesse der Deutschen an Energiefragen überschätzt. Nur 18 Prozent der rund 1 000 Befragten äußerten sich sehr undweitere 35 Prozent als interessiert an Fragen zur Energieversorgung. Sehr verbreitet (53 Prozent) ist die Ansicht, dass die Industrie für die Wohlstandssicherung unverzichtbar ist und fast drei Viertel der Befragten halten den heimischen Bergbau für sinnvoll und erhaltenswert.

Bundesregierung will Braunkohle aus dem Strommarkt drängen

PRESSEMITTEILUNG 2/2015 

„Klimabeitrag“ als Deckmantel – Versorgungssicherheit leichtfertig auf Spiel gesetzt

Köln (20.03.2015) – Die deutsche Braunkohlenindustrie weist die vom Bundeswirtschafts- und Energieminister vorgelegten Vorschläge zur Belastung der Braunkohlengewinnung und -stromerzeugung scharf zurück. Der DEBRIV-Vorstandsvorsitzende Matthias Hartung erklärte in einer ersten Reaktion: „Die Bundesregierung stellt den Versorgungsbeitrag des einzigen heimischen Energieträgers in Frage, der im internationalen Vergleich wettbewerbsfähig ist und den Industriestandort Deutschland maßgeblich sichert.“

Durch die vordergründig klimapolitisch begründete Auflage, zusätzlich zu den Zertifikaten des europäischen Emissionshandels weitere Emissionsberechtigungen im Wert von bis zu 20 Euro zu erwerben, würde sich nach Berechnungen des DEBRIV die Braunkohlenstromerzeugung in den betroffenen Anlagen drastisch verteuern. Dies würde unmittelbar mehr als die Hälfte des bestehenden Kraftwerksparks von insgesamt gut 20.000 MW in die Unwirtschaftlichkeit treiben.

Da Tagebaue und Kraftwerke in einem abgestimmten Verbundbetrieb arbeiten, würde sich gleichzeitig die Bereitstellung der Braunkohle für die verbleibenden Anlagen erheblich verteuern und damit eine Spirale der ökonomischen Auszehrung in Gang gesetzt.

Die negativen Folgen einer massiven Verringerung der Braunkohlennutzung für die Versorgungssicherheit sind angesichts steigender geostrategischer Risiken und des noch nicht bewältigten nationalen Kernenergieausstiegs unkalkulierbar. Die regionalen Auswirkungen sind potenziell katastrophal. Insgesamt betroffen wären mehr als 70.000 inländische Arbeitsplätze in eher monostrukturierten Regionen. Außerdem würde die für den Industriestandort Deutschland existenzielle Bereitstellung von preis- und versorgungssicherem Grundlaststrom innerhalb weniger Jahre aufgegeben.

Eine erste rechtliche Einschätzung des Vorschlags ist Anlass für größte Bedenken, dass die vorgeschlagenen Eingriffe rechtsstaatskonform sind.

Die Braunkohlenindustrie fordert die Rücknahme der Vorschläge und eine Sachdiskussion, wie das energiepolitische Zieledreieck einer sicheren, wirtschaftlichen und umweltgerechten Stromversorgung sowie Rechts- und Planungssicherheit für Unternehmen und die betroffenen Menschen weiter gewährleistet werden sollen.

Braunkohle bleibt wichtigste heimische Energieressource

PRESSEMITTEILUNG 1/2015 

Akzeptanz vorhanden/Arthur D. Little: Braunkohle macht Strom sicher und wettbewerbsfähig

Köln (12.03.2015) – Fast 42 Prozent der gesamten inländischen Energiegewinnung entfällt auf Braunkohle. Der im Rheinland, in der Lausitz sowie in Mitteldeutschland und in der Region Helmstedt geförderte Energierohstoff war auch 2014 die wichtigste inländische Energieressource, berichtet der Deutsche Braunkohlen-Industrie-Verein (DEBRIV).

Auf Platz zwei folgen die erneuerbaren Energien mit einem Anteil von gut 37 Prozent. Erdöl und Erdgas sowie die inländische Steinkohlenförderung tragen zusammen mit einem Anteil von knapp 17 Prozent zur inländischen Energieproduktion bei. Insgesamt deckten heimische Energieträger im vergangenen Jahr etwa 30 Prozent des gesamten deutschen Energiebedarfs. 70 Prozent mussten durch Importe, vor allem Mineralöl und Erdgas, gedeckt werden.

Am gesamten Energieverbrauch in Deutschland hatte die Braunkohle 2014 einen Anteil von 12 Prozent. Rund 90 Prozent der Gewinnung wird in Kraftwerken zu Strom umgewandelt. Mit einer Produktion von rund 156 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) stammte im vergangenen Jahr erneut etwa jede vierte in Deutschland verbrauchte Kilowattstunde Strom aus Braunkohle.

Der Beitrag der heimischen Braunkohle zur sicheren Energie- und Stromversorgung wird auch von den Bürgern geschätzt: 54 Prozent der Deutschen sind gegen das Abschalten von Braunkohlenkraftwerken, wenn dadurch die Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen steigt oder sich die Strompreise erhöhen. Dieses Ergebnis ergab eine aktuelle Umfrage des in Erfurt ansässigen Meinungs- und Marktforschungsinstituts Insa Consulere. Die internationale Unternehmensberatung Arthur D. Little bestätigte der deutschen Braunkohle in einer aktuellen Untersuchung eine hohe Wettbewerbsfähigkeit in der Stromerzeugung und einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit.

 

Die flexiblen Partner der erneuerbaren Energien: Kohlenkraftwerke

PRESSEMITTEILUNG 7/2014 

Köln (17.12.2014) – Die erneuerbaren Energien genießen in Deutschland Einspeisevorrang. Wenn der Wind nicht weht und es dunkel oder trüb ist, müssen konventionelle Kraftwerke bereitstehen; wenn der Wind aufbrist und die Sonne aufgeht, treten sie zurück.

Das Stromsystem wird dynamischer, Flexibilität und gesicherte Verfügbarkeit von Kapazitäten, die spiegelbildlich zu erneuerbaren Energien bereitstehen und die Versorgung zuverlässig gewährleisten, sind unersetzlich und haben einen Wert.

Versorgungssicherheit und Flexibilität leisten in Deutschland ganz überwiegend Kohlenkraftwerke. Das zeigt eine Auswertung der Stromerzeugungsdaten, die von Agora Energiewende ins Netz gestellt werden. Beispielhaft herangezogen dafür werden die Stromdaten August und November 2014.

Im August sind hohe Einspeisungen von Wind und insbesondere PV zu verzeichnen. Steinkohlen-, aber auch Braunkohlenkraftwerke werden mit verminderter Last und deutlich wechselnder Auslastung an Werktagen und am Wochenende betrieben. Derweil sind vor allem die Gaskraftwerke nur noch am Netz, wenn sie Strom- und Wärme gleichzeitig erzeugen. Man nennt diese Betriebsweise must-run.

Im November ergibt sich ein anderes Bild. Die Kapazitäten der Stein- und Braunkohlenkraft- werke sind in starkem Maße gefordert. Die traditionell in der Mittellast eingesetzten Steinkohlenkraftwerke sind der wesentliche Puffer, mit dem die Schwankungen der Nachfrage über den Tag und an den Wochenenden abgefangen werden.

Gaskraftwerke werden auf geringfügig höherem Niveau betrieben. Die dargestellte Einspeisecharakteristik zeigt aber, dass die Einspeisung weiter überwiegend gleichmäßig verläuft, d. h. wärmegeführt, und nur an wenigen Tagen während der Mittagszeit kleine Spitzen entstehen. Im Winter, wenn die Sonne wenig scheint, gewinnen Gaskraftwerke einen kleinen Teil ihrer Rolle zurück, die sie ursprünglich hatten, nämlich die Mittags- und Abendspitzen auszugleichen.

Im Sommer wie Winter werden die Kernkraftwerke hoch ausgelastet. Die Kernenergie mit einer Kapazität von rd. 12.000 MW soll bis 2023 vom Netz gehen und überwiegend durch Erneuerbare ersetzt werden. Die flexiblen Kohlenkraftwerke gewährleisten dann weiter Versorgungssicherheit, phasenweise entsteht auch mehr Raum für Erdgas.

Dabei sind noch drei wichtige Aspekte zu beachten, wenn man die Gas- und die Kohlenverstromung in Deutschland vergleicht:

  • Kohle ist im Vergleich zu Gas vielfach wirtschaftlicher. Ein politisch veranlasster stärkerer Einsatz von Gaskraftwerken hätte höhere Stromerzeugungskosten und tendenziell höhere Strompreise zur Folge. Ein erzwungener Wechsel von Kohle zu Gas wäre unwirtschaftlich und gefährdet den Industriestandort.
  • Deutschlands Energieversorgungssicherheit basiert auf einem breiten Mix der Energieträger und Lieferländer. Heute wird vor allem Gas aufgrund des russisch-ukrainischen Konflikts kritischer diskutiert als früher, wohingegen insbesondere Braunkohle im Inland verfügbar ist.
  • Dem Klimaschutz würde ein Abschaltzwang für Kohlenkraftwerke nichts bringen. Denn wenn in Kraftwerken in Deutschland weniger Kohlendioxid ausgestoßen würde, könnten Industrieunternehmen oder ausländische Stromerzeuger ihre Emissionen erhöhen, weil das im europäischen Emissionshandel festgelegte CO₂-Budget unverändert bleibt. Geringere CO₂-Emissionen in Deutschland aus Kohlenkraftwerken würden zu mehr Emissionen, beispielsweise in Italien, Spanien oder Polen, führen.